Aus unserer Rubrik „Neues von Gestern“ die Ereignisse aus dem Monat September:
1396 Engelbert von Neuenhoff, genannt Snutle und seine Frau Else verschreiben der Kirche zu Herscheid eine Erbrente aus dem Gut zur Verse, welches zur Zeit von Herman thor Verse bewohnt wird.
1685 Das Gut auf der Becke samt dem Bartmanns Gut wird an Johannes de Serr und seine Frau Anna Maria Hagemeier verpachtet.
1729 Um das Brauckhaus zu decken hat Johann Diedrich Meister von Johann Wilhelm zu Ebbache 325 Strohdecken für 2 Reichstaler und 42 ½ Stüber gekauft. Caspar Kleinen vom Hagen bei Valbert, hat 8 Tage das Brauckhaus gedeckt und erhält dafür pro Tag ein Kopfstück = 8 Kopfstück.
1852 wird erstmalig die Höher Mühle (Getreidemühle) erwähnt als Peter Diedrich Raulf von Johann Caspar Hüttebräucker zu Reblin, die Parzellen im Haferbrauck nebst Holzung, Hofraum und Kornmühle erwirbt.
1884 in den Herscheider Schulen wird der Sedanstag in gewohnter Weise gefeiert. Gegen 9. Uhr Schulfeier. Darauf gemeinschaftlicher Spaziergang und hernach Schluss durch Choralgesang und Gebet.
1912 Die Grundsteinlegung für den Robert-Kolb-Turm auf der Nordhelle findet statt. Die Feier beginnt um 3 Uhr nachmittags. Die Leitung liegt in den Händen unseres geschätzten und bewährten Abteilungsvorstandes Herrn Dr. Hohl. Trotz schlechten Wetters haben sich viele Wanderfreunde eingefunden.
1913 Der Robert Kolb-Turm wird feierlich eingeweiht. Obwohl das Wetter schlecht ist, findet sich eine stattliche Menschenmenge auf der Nordhelle ein. Die Eröffnung übernahm der erste Vorsitzende der SGV-Abteilung Herscheid Herr Dr. Hohl
1914 Das Kaiserliche Postamt Herscheid gibt bekannt: Von jetzt ab werden, amtlich für die Öffentlichkeit bestimmte Kriegsnachrichten durch Telegramme verbreitet. Falls Nachrichten vorliegen, wird das Telegramm von Berlin morgens 9 Uhr und nachmittags 5 Uhr abtelegrafiert und nach Ankunft beim hiesigen Postamt öffentlich zum Aushang gebracht.
1915 Pfarrer Arnold zur Nieden verschenkt das alte Uhrgestell aus der Herscheider Dorfkirche [heute Apostelkirche]an den Verein für Orts- und Heimatkunde im Süderlande in Altena.
1916 Amtmann Steinhaus gibt bekannt: Von Montag ab Ausgabe von Einmachzucker bei Albert Sirringhaus. Diejenigen Familien, die bei der letzten Verteilung keinen Einmachzucker erhalten haben, müssen vorher auf dem Amte einen Freigabeschein beantragen.
1917 Jeden Mittwoch gibt es im Pastorat Heringe: Gewöhnliche Größe für 25 Pfennig. Vollheringe für 45 Pfennige. Soweit der Vorrat reicht. Beim Abholen der Heringe wird gebeten, dichte Behälter (Eimer etc.) oder starke Papierhüllen mitzubringen.
1918 Die Firma Otto Liemke-Lüdenscheid wird laut Vereinbarung am Mittwoch nächster Woche mit den Reparaturarbeiten des Kirchturms beginnen. Die Dachdecker–Arbeiten werden durch den inzwischen besonders zu dem Zwecke reklamierten Herrn Dachdecker Putz ausgeführt Gott gebe seinen Segen zu den gefahrvollen Arbeiten. Mögen sie ohne Verzögerung und Unfall gefördert werden!
1924 Der Apotheker Busch bedauert, dass er in seiner ersten Erregung den Alfred Sirringhaus, Sohn des Albert Sirringhaus, Schönebecke, anlässlich des Anfahrens seiner Tochter, mehr denn nötig geohrfeigt hat.
1928 Den geehrten Bewohnern von Herscheid und Umgebung zur Kenntnisnahme, dass ich am 1. Sept. in meinem Wohnhause ein Kolonialwarengeschäft eröffne. Ich bitte, mein junges Unternehmen unterstützen zu wollen und empfehle mich Hochachtungsvoll: Hermann Cramer.
1928 Nehme Bestellungen entgegen von Pflaumen, Birnen, Winteräpfel, Weißkohl, Kartoffeln zu den anerkannt billigsten Tagespreisen. Pflaumen und Weißkohl in zirka 14 Tagen eintreffend. Steinhäusers Lebensmittelhaus. Inhaber. Adolf Köster Herscheid.
1933 Der Männergesangverein „Sängerbund Rärin“ gibt bekannt: Anlässlich unseres großen nationalen Gesang-Wettstreit am Sonntag 10. Sept. bitten wir die Bewohner von Herscheid durch Aushängen der Fahnen der Veranstaltung ein festliches Gepräge zu geben.
1934 Rund 15 000 Menschen besuchen die Landwirtschaftliche Kreisausstellung, die in Herscheid stattfindet.
1949 Ein Fußballspiel, dass die Gemeindevertreter zugunsten des Wohnungsbaues gegen eine Herscheider Auswahlmannschaft durchführten, hat viele Zuschauer auf den Sportplatz am Müggenbruch geführt.
1951 „Glas zersplittere im Grund, geweiht sei dieses Haus zur Stund“ Am neuen Feuerwehrhaus an der Lüdenscheider Straße wurde im festlichen Rahmen Richtfest gefeiert.
1952 Der Bademeister Oskar Rosenberger beantragt die Genehmigung zum Ausschank alkoholfreier Getränke im Freibad.
1952 In der Hohlen Straße wurden zwei der von der Westmark geplanten vier Achtfamilienhäuser feierlich gerichtet. Aus diesem Anlass wurde in der Gaststätte Dunkel ein würdiges Richtfest gefeiert. Auch das Presswerk richtete seinen Fabrikbau, der zum Teil durch Brand im Jahre 1945 zerstört war, wieder auf. In dem Obergeschoss des Neubaus wurden Wohnungen und Büroräume geschaffen.
1956 Durch ein Feuer wurden die sämtlichen Nebengebäude des Forsthauses im Ebbe bei Herscheid eingeäschert.
1957 Die auch in Herscheid eingedrungene Grippewelle erreicht ihren Höhepunkt. Viele hundert Herscheider sind an der Grippe erkrankt.
1962 Der DRK-Ortsverein Herscheid wird gegründet. 1. Vorsitzender: Paul Christ, 2. Vorsitzender Karl Wagner, Schatzmeister Günter Hoffmann, Schriftführer: Hubertus Reinersmann, Bereitschaftsarzt: Dr. Kurt Rebling.
1963 Drei Jahre nachdem das Bistum Essen grünes Licht für einen Kirchenneubau gegeben hat, wird die katholische Kirche St. Marien in der Gartenstraße wird von Weihbischof Julius Angerhausen geweiht.
1963 Familie Kobisch erfüllt sich einen Traum und eröffnet in der Gartenstraße ihren Minigolfplatz „Zum As“
1964 Nach dreijähriger Bauzeit wird die die Schule am Rahlenberg feierlich eingeweiht. Mit 1,5 Millionen D-Mark Baukosten wurden in der ersten Bauphase sieben Klassenräume, sowie zahlreiche Nebenräume geschaffen.
1971 Die Zahl der Bürger, die 90 Jahre und älter werden, steigt in Herscheid von Jahr zu Jahr an. Während im Jahr 1970 sieben Bürger dieses Alter erreichen oder sogar überschreiten, waren es 1971 bereits zehn, Im Jahr 1972 werden neun Frauen und fünf Männer 90 Jahre oder älter.
1983 Innerhalb von vier Wochen hat sich das Waldsterben im Ebbe verstärkt. Schon junge Fichtenkulturen sind zu 70 Prozent erkrankt.
1983 mehr als 600 Soldaten sind im Rahmen einer Gefechtsübung unter anderem an der Nordhelle zum „Schutz“ der dortigen Sendeeinrichtungen eingesetzt.
1988 Herscheid belegt den dritten Platz beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“. Auf dem Kreisheimattag in Altena nahmen Ortsheimatpfleger Otto Herzog, Bürgermeister Wolfgang Weyland entgegen.
1998 Mit einem Festakt in der Gemeinschaftshalle beginnt der Kreisheimattag in Herscheid. Mehr als 400 Personen nehmen an den Exkursionen und des Ausstellungen teil.
2000 Ein Spezialunternehmen saniert den maroden Außenputz der evangelischen Apostelkirche. Feuchtigkeit ist hinter den Putz gezogen und hat dafür gesorgt, dass sich regelrechte Hohlräume bildeten.