Exponat des Monats Dezember 2013 - Klemmeisen und Eiserhörnchen

Der Teig für die Eiserhörnchen besteht aus Mehl, Butter, Zucker, Eier, Wasser und wird nach Geschmack oder Anlass mit Zimt, Anis, Vanille oder Kardamom verfeinert. Heute wird der Teig in einem Hörncheneisen, ähnlich einem Waffeleisen, gebacken. Unsere Vorfahren benutzen dazu ein Klemmkucheneisen oder auch Zangenbackeisen genannt. Diese Art Waffeleisen ist schon im 13. Jahrhundert nachweisbar. Die schmiedeeisernen Geräte bestanden aus zwei Eisenplatten mit langen Hebelarmen und waren oft reich verziert. Der dünnflüssige Waffelteig wurde zwischen die Eisenplatten gefüllt, und das Eisen in das offene Feuer oder die Glut gehalten und die Waffeln wurden auf diese Weise gebacken. Dabei handelte es sich um eine schwere Arbeit, denn es gab Klemmeisen, die bis zu vier Kilogramm schwer waren. Nach dem Backen wurden die flachen Waffeln schnell zu Rollen oder Hörnchen geformt und mussten auskühlen. Um das knusprige Gebäck in ein Hörnchen zu verwandeln, konnte man ein konisch geformtes Hörnchenrollholz benutzen, dass es übrigens auch heute noch für diesen Zweck zu kaufen gibt. Wenn das Hörnchen einen Moment abgekühlt und damit etwas fest geworden ist, nimmt man es vorsichtig von dem Holzkeil. Der Herscheider Klempner Karl Cordt, hat sich für das Auskühlen der Eiserhörnchen etwas Besonderes einfallen lassen. Er stellte im Jahr 1945, die auf dem Foto abgebildeten Becher her, in denen das Gebäck, zum Abkühlen hineingestellt wurde. Durch die im Blech enthaltenen Löcher konnte die Hitze entweichen aber die Eiserhörnchen behielten die Tütenform und konnten nicht zerbrechen.