Exponat des Monats Oktober 2017

Kappeshobel

Aus der Zeit, als die meisten Familien noch Selbstversorger waren, stammt der Kappeshobel. Er war ein wichtiges Hilfsmittel bei der Herstellung von Sauerkraut. Dieses Haushaltsgerät aus Holz, dass mit einem scharfen Messer versehen ist, gab es je nach Bedarf in unterschiedlichen Größen. Nachdem der frische Weißkohl, von seinem Strunk und den äußeren Blättern befreit war, wurde er mithilfe des Kappeshobels in feine Streifen geschnitten. Je nach Rezept wurde das Kraut dann schichtweise mit Salz und Wacholderbeeren gestampft und gepresst, bis sich Flüssigkeit bildet. Anschließend wurde das Ganze in einen Steinguttopf (Düppen) gefüllt und abgedeckt. Die in der Luft vorhandenen und am Weißkohl haftenden Milchsäurebakterien brachten den Gärungsprozess in Gang. Anschließend wurde der Steinguttopf in den kühlen Keller gestellt und ständig kontrolliert und abgewaschen. Nach Ende der Reifezeit die ungefähr vier bis sechs Wochen dauerte, war aus dem Kappes das beliebte und gesunde Sauerkraut entstanden.