Exponat des Mai 2016

Pfingstbesen

Viele alte Bräuche sind mit dem Pfingstfest verbunden. Ein Brauchtum zu Pfingsten war es, das Haus oder den Stall mit einem Pfingstbesen zu reinigen oder zu weißen. Auch zur Dekoration wurden die Pfingstbesen am Haus oder Stall platziert. Um einen Pfingstbesen herzustellen, benutzte man die rutenförmigen Zweige des Besenginsters, der um die Pfingstzeit blüht. Ein Aberglaube sagte aus, dass ein solcher Besen nicht nur Ungeziefer, sondern auch Hexen und Zauberer verjagt. Doch nicht nur der Besen aus Ginster gehörte in unserer Region zu den Traditionen. Auch der weiße Besen, hergestellt aus den Zweigen der Birke, wurde mit dem Pfingstbrauchtum verbunden. Schon im Jahr 1859 schrieb Adalbert Kuhn in dem Buch: Sagen Gebräuche und Märchen aus Westfalen folgendes aus dem Raum Lüdenscheid: Am ersten Pfingsttage werden im Lüdenscheiderschen  den Kühen weiße Besen mit weißem Stiel ans Horn gebunden, manchmal zwei, ein großer und ein kleiner. Mit diesen Besen wird in einzelnen Ortschaften (z. B. in Schürfeld) durchs Haus gekehrt, worauf man sie vor oder über oder neben der Kuhstalltür aufhängt.