Die Kranenkanne gilt als Vorläufer der Kaffeekanne und wurde etwa seit dem Jahr 1700, vor allem in Nord und Nordwestdeutschland verbreitet. Die genaue Herkunft dieser Kanne ist nicht geklärt, aber man vermutet, dass sie über Holland, nach Norddeutschland und ins Bergische Land kam. Im letzteren ist sie heute noch ein unverzichtbarerer Bestandteil der bergischen Kaffeetafel. Obwohl es auch Kranenkannen aus Porzellan gab, wurde die meisten aus Metall hergestellt. Neben Messing, Silber und Blech wurde hauptsächlich Zinn verwendet, da es geschmacksneutral ist und den Kaffee lange warm hält. Da Kaffeefilter noch unbekannt waren, wurde das Kaffeepulver lose in die Kanne gegeben. Dies hatte zur Folge, dass sich der Kaffeesatz am Boden sammelte und den Kran nach dem ersten Aufdrehen verstopfte. Der Kaffee floss nicht mehr, sondern er tropfte nur noch (dröppelte). Dies und ihre rundliche Form, die angeblich an eine Hausmamsel die häufig den Vornamen Wilhelmina (Koseform Mina) trug, gaben der Kranenkanne den Beinamen Dröppelmina. Im Saterland, einer Region im Nordwesten des Oldenburger Münsterlandes, wurde die Kranenkanne auch Dreckpott genannt. Nach 1825 wurden die Kranenkannen, oder auch Dröppelminas, allmählich durch andere Kannen mit Ausgusstülle verdrängt.