Heutzutage ist der Waschtag, in der Form wie es ihn früher gab, fast in Vergessenheit geraten. Was heute mit wenigen Handgriffen in einigen Stunden erledigt ist, war früher mühsam und zeitaufwendig.
Am ersten Tag wurde die Wäsche eingeweicht um den groben Schmutz zu lösen. Am zweiten Tag begann dann die eigentliche Arbeit. In großen Bottichen wurde Wasser erhitzt und die Wäsche darin gekocht. Für die weiße Wäsche fügte man dem Wasser Waschsoda hinzu. Dieses hatte nicht nur eine fettlösende Kraft sondern bleichte die Wäsche zusätzlich. Auch heute gilt Waschsoda noch als Universalmittel im Haushalt. Allerdings hatte dieses Reinigungsmittel den Nachteil, dass es die Hände der Hausfrau auslaugte. Für die übrige Wäsche gab man Stücke von Kernseife oder Schmierseife in das Wasser und die Wäsche wurde dann mit einem Wäschestampfer oder auf dem Waschbrett bearbeitet. Im Anschluss wurden die Textilien in klarem Wasser ausgespült. Nach diesem Arbeitsgang musste die Wäsche ausgewrungen werden und diese Aufgabe erforderte nicht nur viel Kraft sondern bei großer Bett- oder Tischwäsche auch eine zweite Person. Daher war es eine Erleichterung, wenn man einen sogenannten Trocken- Wringer besaß.
Dieses Gerät, wie es auf dem Foto dargestellt ist, wurde mit Schraubzwingen an dem Rand der Bottich-Waschmaschine befestigt. Die Wäsche wurde zwischen die Walzen gelegt und mittels einer Kurbel hindurch gedreht. Das Wasser wurde so aus der Wäsche herausgepresst. Der Schnelltrocken- Wringer, der im Heimathaus ausgestellt ist, wurde von der Firma Scheepers hergestellt und trägt den bemerkenswerten Namen “Mühelos”. Eine wirkliche Erleichterung für die Hausfrauen brachten aber erst die elektrischen Wäscheschleudern, die sich einige Jahre in vielen Haushalten wiederfanden. Diese wiederum verloren schnell an Bedeutung, als die ersten Waschmaschinen, so wie wir sie heute kennen, Einzug hielten.