Die Puppenschule aus dem Jahr 1945, wurde von der Lehrerin Anna Heitbrinck angefertigt. Anna Heitbrinck, die aus Bochum stammte, dort aber durch einen Bombenangriff ihre Wohnung verlor, fand bei Verwandten in Herscheid in der Schwarzen Ahe eine neue Heimat und war vom 01.06.1944 bis zum 31.03.1948 als Lehrerin in der Schönebecker Schule tätig.
Um ihrer Großnichte Liesel Freund (geb. Crone) zum ersten Weihnachtsfest nach dem Krieg eine Freude zu machen und als Einstimmung auf deren Schulanfang, der im Frühjahr 1946 folgte, trug Anna Heitbrinck über einen längeren Zeitraum die benötigten Materialien zusammen und fertigte diese Puppenschule an. Mit viel handwerklichem Geschick und Liebe zum Detail entstand ein Klassenzimmer, welches heute den Schulalltag vor 67 Jahren widerspiegelt. Die selbstgefertigten Puppen tragen die, für die damalige Zeit typische Kinderkleidung. Die Mädchen sind mit Rock, Bluse und Schürze, die Jungen mit Hemd und kurzer Hose bekleidet. Die winzigen Schulranzen enthalten neben der Schiefertafel mit Tafellappen auch selbstgebastelte Bücher und Hefte. In diesem, als Spielzeug gedachten Klassenzimmer, sieht der Betrachter außerdem die klassischen Schulbänke, Tafeln, und eine Landkarte. Auch an die Dekoration der Wände wurde gedacht und so kann man dort eine Wandtafel und kleine Bilder erkennen.
Nachdem Kinder aus zwei Generationen mit dieser besonderen Puppenstube gespielt haben, übergab Liesel Freund dieses Ausstellungsstück vor einigen Jahren dem Geschichts- und Heimatverein, welches sich im Spieker befindet und ist so der Allgemeinheit zugänglich ist.