Exponat des Monats Juli 2012

Aufschnitt-Schneide-Maschine Westfalia

Die “Westfalia”-Aufschnittschneidemaschinen haben sich überall eingeführt und aufs beste bewährt. Sie schneiden sämtliche Sorten Wurst, rohen und gekochten Schinken, Rauchfleisch, Zunge, Braten, Käse, Gemüse u. dergl. so fein und gleichmäßig, wie es mit dem Handmesser nicht möglich ist. Sie sind zu jeder Zeit für alle Sorten Aufschnitt gebrauchsfertig, ersparen daher Zeit und Arbeit und ermöglichen schnellste Bedienung. Ihre Handhabung ist von keiner Vorübung abhängig. Der Schnitt ist durchaus gleichmäßig und glatt, die Scheibendicke ist beliebig einzustellen. Abfall entsteht bei Benutzung der “Westfalia” überhaupt nicht, jedes Teil kann bis zum letzten Stückchen aufgeschnitten werden. Warum bedienen sich Großbetriebe und Ladengeschäfte schon seit vielen Jahren der Aufschnitt-Schneidemaschine? Nicht allein deshalb weil mit ihr ein schnelleres Arbeiten möglich ist, sondern vor allem wegen der großen Ersparnis, die sich durch den Einkauf eines ganzen Stückes ergibt, das restlos aufgeschnitten werden kann. Weitblickende Hausfrauen haben bald erkannt, dass sich diese Ersparnis auch im Haushalt zeigen muss, wenn Aufschnitt daheim geschnitten wird.

Mit diesem Text wirbt im Jahr 1925 das Alexanderwerk  für die abgebildete Aufschnittschneidemaschine. Diese Maschinen wurden in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts in Witten/Ruhr, unter dem Namen “Westfalia“, von der Schneidemaschinenfabrik Graff und Stein hergestellt. Im Jahr 1917 wurde  die Firma von dem Alexanderwerk in Remscheid übernommen. Der Standort Witten blieb erhalten und die Maschinen wurden dort weiterhin unter gut eingeführten Namen produziert und vertrieben. Die Herscheider Schneidemaschine ist zwar eine von vielen, aber dennoch ein einmaliges Gerät. Laut Auskunft aus dem Archiv des Alexanderwerkes in Remscheid,  wurden diese Aufschnitt – Schneide – Maschinen  mit hellblauen Rahmen, bzw. Schriften verziert. Es gibt anscheinend keine, die mit einem Blumenmuster, wie es auf dem Bild zu sehen ist, hergestellt wurde. Wer sich die Mühe gemacht hat und diese Maschine so liebevoll bemalte, wird vermutlich ein Rätsel bleiben. Ihre Herkunft dagegen ist geklärt, denn zuerst gehörte sie zur Ausstattung der Küche von Rudolf Kaiser im Parkhotel Schönewald in Herscheid. Danach wurde sie in der Bahnhofsgaststätte in Herscheid benutzt, bevor sie im Jahr 1994 als Anschauungsstück dem Herscheider Heimatverein übergeben wurde.