Exponat des Januar 2015

Tisch-Grammophon

Das wir heute so selbstverständlich Musik von Schallplatten oder CD`s hören können, verdanken wir dem 1851 in Hannover geborenen und später nach Amerika ausgewanderten Emil Berliner. Er beschäftigte sich mit der Weiterentwicklung des 1877 von Thomas Alva Edison erfundenen Phonografen. Am 08. November 1887 erhielt Berliner sein US Patent auf das Grammophon, einem Abspielgerät für Tonaufzeichnungen auf runden Scheiben. Bei den ersten Geräten wurde der Plattenteller durch das Drehen einer Handkurbel angetrieben. Ab 1896 musste man zwar immer noch eine Kurbel betätigen, aber dadurch wurde jetzt ein Federmotor angetrieben. Ein großer Erfolg war, der dann folgende elektrische Antrieb. Die Nadel, die sich durch die spiralförmige Rille der Schallplatte bewegte, war so schnell verschlissen, dass sie nach jedem abspielen gewechselt werden musste. Aus diesem Grund wurden diese Ton- Nadeln in Dosen zu 100 und 200 Stück verkauft. Um das Jahr 1910 entschloss man sich den großen Schalltrichter am Grammophon zu entfernen. Er wurde als störend, unästhetisch und vulgär empfunden. Dieser Lautsprecher, wie man ihn heute nennen würde, wurde in das Innere dieser Geräte verlegt. Das Exemplar, welches sich im Heimathaus befindet, wurde demnach nach 1910 gebaut. Es befindet sich in einem Holzgehäuse mit aufklappbarem Deckel und hinter den Fronttüren befindet sich der Schallausgang. Seit 1930 trat der Bergriff Grammophon immer weiter in den Hintergrund und die Bezeichnung Plattenspieler setzte sich durch.

Wer sich dieses funktionstüchtige Exponat des Monats gerne im Originalzustand ansehen möchte, hat am Sonntag den 25. Januar Gelegenheit dazu. Dann ist der Spieker in der Zeit von 11.00 Uhr bis 13.00 Uhr geöffnet. Falls noch jemand im Besitz einer Schellackplatte ist, kann er diese gerne für eine Hörprobe mit in das Heimathaus bringen.