Exponat des Monats Februar 2016

Kaffeemühle

Schon im Jahr 1715 befindet sich in einem Lexikon für Frauen eine Beschreibung zur Kaffemühle, die im Originaltext lautet: Ist ein von Holtz verfertigtes Instrument, von oben mit einer Leyer und der darzu gehörigen Schraube, von unten aber mit einem Fach und Schubekästlein (worein der klein gemahlene Caffee fällt) versehen, worinnen die gerösteten und gebrandten Caffee-Bohnen klein gerieben und klar zermalmet werden. Wenn im Laufe der Jahre auch Kaffeemühlen aus Porzellan, Gusseisen und Blech hergestellt wurden, waren die Handmühlen aus Holz die meist Benutzten. Sie waren nicht nur praktisch, sondern auch sehr dekorativ und so lässt sich anhand von Material, Form und Dekoration oft die Epoche, aus der die Handmühle stammt, erkennen. Da das Mahlen der Kaffebohnen mit einem gewissen Kraftaufwand verbunden war, gab es Ausführungen, die man an der Wand oder am Tisch befestigen konnte, um eine bessere Standfestigkeit zu erzielen. Am bekanntesten ist aber wohl die Schoßmühle, die zwischen die Knie geklemmt wurde. Die Kaffeebohnen wurden in den innen liegenden Trichter gefüllt und durch das Drehen an der Kurbel setzte sich das Mahlwerk in Bewegung. Das fertige Kaffeemehl wurde in dem Schubfach aufgefangen. Kaffemühlen waren früher ein wichtiger Bestandteil in der Küche dementsprechend groß war auch die Anzahl der Betriebe, die diese herstellten. Auf der Vorderseite einiger Kaffemühlen befindet sich das Logo des Herstellers, wie zum Beispiel Lehnartz, Dienes oder Leinbrock. Mit Einführung elektrischer Kaffeemühlen wurde die Produktion überwiegend eingestellt. Mittlerweile erleben die manuellen Kaffeemühlen aus Holz ein Comeback und werden bei verschiedenen Händlern zum Kauf angeboten.