Exponat des Monats August 2017

Löscheimer

Löscheimer gehörten früher zu der wichtigsten Ausrüstung, um bei Bränden das Löschwasser per Hand zu schöpfen und eine Eimerkette zu bilden. Am 30. November 1755 wurde die Königlich Preußische Feuer-Ordnung auf dem „platten Land“ im Herzogtum Cleve und der Grafschaft Mark erlassen. Damit wurde der Feuerschutz in den Dörfern und Bauerschaften neu geregelt und in den Städten verbessert. Unter anderem wurde angeordnet, dass jeder Bauer je nach Größe seines Hofes, einen oder mehrere Ledereimer zum Löschen eines Feuers bereithalten musste. Damit, im Falle eines Brandes, jeder seinen eigenen Löscheimer zurückbekam, wurden die Eimer gekennzeichnet. Entweder mit dem Namen oder den Initialen des Besitzers oder mit dem Gemeinde-, Amts- oder Ortswappen. Zusätzlich wurden die Behälter auch mit einer Nummer versehen. Ein weiterer Effekt dieser Kennzeichnung war, dass man feststellen konnte, welche Bürger oder Feuerwehrmänner aus den angrenzenden Dörfern bei der Brandbekämpfung geholfen haben. Während im privaten Bereich die Eimer an einem nicht genau vorgeschriebenen Ort gelagert werden konnten, wurden die städtischen- oder amtseigenen Ledereimer noch bis ins 18. Jahrhundert im Turm der Kirche aufbewahrt, denn hier war nach Erfahrung der Stadtbrände der sicherste Ort. Die mutwillige Zerstörung oder gar der Diebstahl eines solchen Löscheimers wurde in der Regel hart bestraft. Mit der Modernisierung der Feuerwehren und deren Ausrüstung, verloren die Löscheimer im Laufe der Zeit an Bedeutung.