Es handelt sich bei diesem Instrument um eine Variation einer Akkord-Zither, nämlich um eine sogenannte Mandolin-Zither. Diese Instrumente waren im ausgehenden 19. Jahrhundert für die Hausmusik sehr beliebt weil ein speziell entwickeltes Notensystem auch dem Laien ein relativ einfaches Spielen ermöglichte. Während mit der rechten Hand die Melodie gespielt wurde, sorgt die Linke mit fest gestimmten Akkorden für die Begleitung. Heutzutage bringt man die Zither am ehesten mit Musik aus dem süddeutschen Raum in Verbindung oder man denkt an eins der bekanntesten, auf einer Zither gespielten Lieder, “Der dritte Mann”. Daher liegt die Frage nahe, wie kam dieses Instrument in das Herscheider Heimathaus.
Diese Mandolin-Zither stammt aus dem Nachlass des Heinrich Buse. Dieser zählt zu den bedeutenden Söhnen der Stadt Iserlohn, wo er 1889 geboren wurde. Neben seinem erlernten Beruf als Graveur und Ziseleur, malte Heinrich Buse Bilder mit heimatverbundenen Motiven. Von ihm existieren zahlreiche Ölgemälde, Bleistift und Tuschezeichnungen. Außerdem schrieb er Gedichte in plattdeutscher Mundart. Eine Enkelin von Heinrich Buse, die in Herscheid-Hüinghausen lebt, stellte dem Herscheider Heimatverein das mit Jugendstil-Deko verzierte Musikinstrument als Ausstellungsstück zur Verfügung.