Exponat des Monats August 2012

Blaubeer-Röpper

Ein Ausstellungsstück aus dem Herscheider Heimathaus, welches bei der jüngeren Generation immer wieder Fragen aufwirft, ist der sogenannte Blaubeer- Röpper. Der Begriff entstand durch die in unserer Gegend mundartliche Bezeichnung “röppen” für abzupfen oder ausreißen. In anderen Regionen ist dieses Gerät unter den Namen “Heidelbeerkamm”, “Blaubeerrechen”, Beerenkamm oder auch “Raffel” bekannt. Das Gerät besteht aus einem Holzrahmen, einem Holzgriff und eng aneinander liegenden Drähten, die im vorderen Bereich leicht nach oben gebogen sind, damit die Blaubeeren nicht wieder herausfallen.

Für unsere Vorfahren war das Sammeln von Blaubeeren nicht nur eine beliebte Ergänzung zur eigenen Ernährung, sondern auch ein willkommener Nebenverdienst. Die Beeren wurden in großen Mengen gesammelt und verkauft. Um das Pflücken größerer Mengen zu vereinfachen, benutze man den Blaubeer-Röpper, was allerdings zur Folge hatte, dass die Pflanzen zum Teil erheblich beschädigt wurden und dadurch die Beerenernte für das folgende Jahr zunichte gemacht wurde. Aus diesem Grund wurde der kleine Erntehelfer im Laufe der Jahre verboten. Heute ist das gewerbliche Beerensammeln durch den § 61 des Landschaftsgesetztes geregelt, in dem es heißt: “Es ist verboten, Beeren, Pilze und wildlebende Pflanzen nicht besonders geschützter Arten in mehr als nur geringer Menge für den eigenen Gebrauch zu sammeln”.