Exponat des Monats April 2017

Bowletopf mit Widmung

So mancher Besucher hat sich im Spieker schon mal gewundert und gefragt, warum dort eine Urne ausgestellt ist. Dann erklären die Heimatfreunde, dass es sich bei diesem Behältnis um etwas ganz anderes handelt, nämlich einen Bowle- oder Punschtopf.

Dies ist ein Grund, den Bowletopf im April als Exponat des Monats vorzustellen. Ein weiterer Grund ist dass der Männergesangverein Sangesfreunde Rärin, in diesen Tagen sein 125jähriges Jubiläum feiert. In welchem Verhältnis der Gesangverein und der Bowletopf stehen, lässt sich folgendermaßen erklären:

Früher war es üblich, dass der Lehrer einer Schule gleichzeitig zum Chorleiter ernannt wurde, wenn es vor Ort einen Gesangverein gab. In Rärin gab es seit dem Jahr 1885 eine Schule und den Männergesangverein Sangesfreunde Rärin der im Jahr 1892 gegründet wurde. Von 1906 bis 1911 war Friedrich Wilhelm Egon Brünger Lehrer in Rärin, bevor er in die Schule in der Schwarzen Ahe wechselte. Er war von 1907 bis 1912 und von 1914 bis 1918 Dirigent des MGV Sangesfreunde Rärin. Von 1935 bis 1946 war er Ehrenchorleiter, was zeigt, dass eine langjährige Verbundenheit zwischen Gesangverein und Chorleiter bestand. Brünger, der 1882 im Kreis Soest geboren wurde, heiratete am 5. Oktober 1911 in Herscheid die Maria Helene Vossloh aus Rärin. Anlässlich dieser Hochzeit schenkten die aktiven Mitglieder des MGV Sängerbund Rärin ihrem Dirigenten und dessen Frau einen großen Bowletopf aus Zinn. Die Widmung, die in dieses Gefäß eingraviert ist lautet: „ Unserem Dirigenten Herrn Lehrer Brünger zur Vermählung gewidmet. Die aktiven Mitglieder des Gesangvereins Sängerbund Rärin. September 1911“.  Das Geschenk wurde demnach kurz vor der Heirat, die ja Anfang Oktober stattgefunden hat, überreicht.